





Entwicklung einer Standardkita in Modulbauweise Holz-Modul-Bau im Baukastenprinzip
Der Zeitraum von der Idee bis zum Bezug einer Kindertagesstätte ist zum jetzigen Zeitpunkt mit bis zu 6 Jahren deutlich zu lang. Interne und externe Abstimmungsprozesse, die in
jedem Projekt aufs Neue durchlaufen werden, verzögern den Prozess erheblich.
Um die Planungs- und Bauprozesse zu beschleunigen und zur Erstellung eines übergeordneten Qualitätsstandards, wurde von der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas gGmbH ein Workshop-Prozess durchgeführt, in dem grundlegende Standards erarbeitet werden sollten, auf deren Basis gleichzeitig ein Standardgebäude in verschiedenen Größen
entworfen wird.
Im Rahmen des 1 1/2 -jährigen Workshopverfahrens wurden grundlegende Standards für die pädagogische Arbeit mit Kitakindern und damit verbundene Aufgabenbereiche, wie z.B.
der Hauswirtschaft definiert. Die Standards berücksichtigen alle Bereiche des laufenden Betriebes, des Gebäudemanagements, der Wirtschaftlichkeit und der Instandhaltung.
Durch die Teilnahme von Akteur:innen unterschiedlicher Aufgabenbereiche konnten gegensätzliche Interessen und Notwendigkeiten gegeneinander abgewogen und
berücksichtigt werden.
Das grundlegende modulare Konzept des fertigen Vorentwurfes ist auf die Größen S (120 Kinder), M (160 Kinder), L (200 Kinder) und XL (240 Kinder) anwendbar. Die im Workshopprozess erarbeiteten Standards wurden in einem Raumtypenbuch zusammengefasst. Jede Raumart ist in seinen Eigenschaften erfasst und ausführlich beschrieben. Das Raumtypenbuch bildet die Grundlage für alle zukünftigen Standardbauten.
Das Gebäude setzt sich zusammen aus:
• Einem Kernmodul im Erdgeschoss, welches grundsätzlich den Küchenbereich, das Foyer und Verwaltungsräume beherbergt
• Einem Kernmodul im 1. Obergeschoss, das grundsätzlich den Bewegungsraum, den Mitarbeiterbereich und weitere Verwaltungsräume beherbergt
• Zwischenmodulen, die in unterschiedlichen Gebäudegrößen flexibel genutzt werden, und
• Pädagogischen Modulen, bestehend aus 2 Gruppen- und 2 Nebenräumen, einem Sanitärraum und einer Garderobe bzw. einem zusätzlichen Essensraum
• Die 3-geschossige Gebäudevariante weist im Kernmodul einen etwas unterschiedlich strukturierten pädagogischen Bereich auf. In diesem Bereich ist keine „Flexgruppe“ möglich, da es keinen Gruppenraum gibt, der einen direkten Zugang zum Sanitärraum aufweist
Die pädagogischen Module sind stapelbar und über den mittig verlaufenden Flur durch die Zwischenmodule mit dem Kern verbunden. Durch eine Verschiebung im Bereich der Zwischenmodule ist es möglich die angesetzten pädagogischen Module leicht zu verschieben, um so ggbfs. auf örtliche Gegebenheiten reagieren zu können.
Aus dem hochgradig variablen Baukasten wurde durch die Auftraggeberin für jede Größe 1 Variante zur Weiterbearbeitung ausgewählt.