Gymnasium Johanneum in Lüneburg Neubau eines Fachklassenhauses mit Selbstlernzentrum in Holzbauweise

Das Gymnasium Johanneum besteht an dem jetzigen Standort an der Theodor-Heuss-Straße 1 in Lüneburg aus mehreren Gebäuden. Zum einen dem Hauptgebäude von 1975,
der Sporthalle von 1980 und dem Erweiterungsbau von 2016/17, sowie temporären Klassenraumcontainern und älteren Nebengebäuden. Durch den geplanten Ausbau zur 6-Zügigkeit und der Erweiterung um den 13. Jahrgang entsteht ein zusätzlicher Bedarf an Räumen. Im Rahmen eines bereits erarbeiteten Gesamtkonzeptes soll mit dem 1. Bauabschnitt ein Neubau für die Fachunterrichtsräume NTW / Kunst, sowie ein Selbstlernzentrum entstehen.

Die Planung sieht den Neubau eines Fachunterrichtsgebäudes im Nordosten des Schulgeländes vor. Dieser ist städtebaulich so positioniert und gestaffelt, dass die Orientierung zum Hauptgebäude erhalten bleibt. Der Neubau greift das umlaufende Erdgeschoss und das zurückspringende Obergeschoss des Hauptgebäudes auf und stellt sich ihm so gegenüber, dass ein zentraler Platz der Begegnung zwischen den Gebäuden entsteht. Ein überdachter Bereich vor dem Neubau bildet einen fließenden Übergang zwischen
Außen- und Innenraum mit Aufenthaltsqualitäten in der Pause. Hier befinden sich die beiden Eingänge zum Gebäude die über einen Windfang mit den Erschließungszonen, dem
zentralen Selbstlernzentrum und den beiden Haupttreppen ins Obergeschoss verbunden sind.

Die dominierende horizontale Gliederung des Hauptgebäudes wird in der Gestaltung des Neubaus neuinterpretiert. Beim Haupthaus bildet sich diese Gliederung hauptsächlich durch die stark betonten Brüstungsbänder aus. Der Neubau setzt diese Elemente reduziert fort und stellt die Geschossigkeit durch die Betonung der durchlaufenden Fensterbänder in der Holzfassade in den Vordergrund. Die Fassade des Neubaus nimmt in ihrer Formsprache Bezug auf den vorhandenen Gebäudekontext, setzt sich aber durch die abweichende
Materialität bewusst ab.

Im Erdgeschoss wird das zentrale Selbstlernzentrum direkt über den Windfang erschlossen. Wie die Eingänge ist es zur westlichen Fassade und damit zum Schulcampus
ausgerichtet. Ein zentraler, innenliegender Flur verbindet die Windfänge mit den Kunsträumen im Norden und den Biologieräumen im Süden des Gebäudes. Die
Fachbereiche haben jeweils eine breite Vorzone die der Differenzierung und Zusammenkunft dient. Angeschlossen an den Kunstbereich befindet sich der Raum der
Stille. Zwischen dem zentralen Flur und den Vorzonen der Fachbereiche liegen die Sanitärräume.

Das Selbstlernzentrum dient als Treffpunkt Aufenthalts-, Kommunikations- und Lernbereich. Der zweigeschossige Raum öffnet sich gezielt durch seine transparente
Gestaltung zu den umliegenden Fluren sowie zum Außenraum mit Blickrichtung auf den zentralen Platz und das Bestandsgebäude. Holzsichtige Bauteile und gute Belichtung durch
Oberlichter in der Fassade schaffen eine einladende Atmosphäre, die zum Lernen und Begegnen anregt. Eine freistehende Treppe führt auf eine Galerieebene mit Sitzgelegenheiten und Arbeitsplätzen.

 

 

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