Ersatzneubau im Denkmalensemble Meerweinstraße | VgV-Verfahren Neubau eines Klassenhauses im Fritz-Schumacher-Ensemble

Zentraler Entwurfsgedanke ist die angemessene städtebauliche Integration des Neubaus an der Seite des 1930 erbauten, denkmalgeschützten Schulgebäudes von Fritz Schumacher. Die bestehende Sporthalle und das historische Hauptgebäude werden durch einen fünfgeschossigen Neubau im Süden des Grundstücks ergänzt, wodurch die städtebauliche Symmetrie gestärkt wird. Der Baukörper ist an den Straßenachsen der im Westen angrenzenden Blockrandbebauung ausgerichtet und schreibt den städtebaulichen Entwurfsgedanken der Jarrestadt fort.

Zwischen dem Neubau und dem Bestand spannt sich ein neuer Pausenhof auf, der die vorhandenen Freiflächen ergänzt, in seiner Maßstäblichkeit jedoch kleiner ist und dadurch eine neue Aufenthaltsqualität schafft. Die Verbindung von Neubau und Gebäude 08/A wird in Form einer Brücke im ersten Obergeschoss hergestellt. Vom Haupteingang ist die neue Sporthalle durch einen überhöhten geschlossenen Sockelbereich, Fensterbänder und eine großzügige Öffnung an der Nordfassade auch für Besuchende im Stadtraum ablesbar. Durch ihre Position und Ablesbarkeit wird eine Nutzung über den alltäglichen Schulbetrieb hinaus ermöglicht.

Der fünfgeschossige Neubau nimmt die konzeptionelle Formsprache und Materialität des historischen Bestandes auf und ordnet sich in der Gesamthöhe dem historischen Bestand unter. Der Baukörper nimmt sich im gesamten additiven Denkmalensemble durch seine Kompaktheit zurück und vermittelt mit zwei aufeinander abgestimmten Klinkerfarbabstufungen zwischen dem historischen Bestand und den anderen bestehenden Gebäuden auf dem Grundstück. Um die Position der Sporthalle im Erdgeschoss zu ermöglichen, wird das Erdgeschoss überhöht. Der Neubau übernimmt in der Fassade die Struktur der sichtbaren Tragstruktur des denkmalgeschützten Bestands, sowie die konzeptionelle Idee das Fassaden-/ und Tragwerksraster aus der Grundrissstruktur zu entwickeln. Integriert werden ebenfalls die massiven Brüstungselemente und die vertikale Aufteilung der Fensterbänder. Bewusst werden keine weißen Elemente in der Westfassade verwendet, um ein ruhiges einheitliches Fassadenbild zu erzeugen, das sich neben dem Denkmalensemble zurücknimmt. Vom Eingangsbereich führen zwei Treppentürme mit transparenter Fassade in die vier Obergeschosse.

Ziel des Entwurfs ist ein flexibel nutzbares Gebäude mit einem zukunftsfähigen Konzept aus kommunikationsfördernden, anpassungsfähigen und variabel nutzbaren Lehr- und Lernflächen zu schaffen.

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